Projektwettbewerb 2010, 1. Rang
MCS-Betroffene leiden unter "Multipler Chemikalien Sensitivität", das
heisst, sie können bereits auf kleinste Mengen von Umweltgiften oder
andere äussere Einflüsse wie Elektrosmog oder Magnetfeldveränderungen
mit gesundheitlichen Störungen reagieren. Das geplante Wohnhaus ist als
Pilotprojekt einmalig in Europa, und soll Soforthilfe für die
Betroffenen sein. Zudem sollen dank aufwändiger wissenschaftlicher
Begleitung von verschiedenen Ämtern der Stadt Zürich und des Bundes
Erkenntnisse für den "normalen" Wohnungsbau in Bezug auf Bauökologie
(Raumluftqualität) und Baubiologie gewonnen werden.
Ein Kernthema des Entwurfs ist die Materialisierung, welche weitestgehend mineralisch gewählt wurde, um zu gewährleisten, dass möglichst keine Beeinträchtigungen der Mieter entstehen können. Um eine Verzerrung des natürlichen Erdmagnetfeldes ausschliessen zu können, ist erstmals im Wohnungsbau ein Haus grossmehrheitlich mit Glasfaserstäben armiert worden. Die Erschliessung mit den haustechnischen Medien ist konzentriert angeordnet, genauso wie Nasszellen und Küchen, welche ebenfalls negative Einflüsse auf die Bewohner haben können.
Der Grundriss der Wohnungen folgt spezifisch den Bedürfnissen der Betroffenen: Über eine separat entlüftete Schleuse mit Garderobe und Waschmaschine gelangt man in eine Diele, welche alle weiteren Räume der Wohnung direkt erschliesst.
Die Anordnung der hochinstallierten Räume um den Treppenkern folgt der Absicht, die hauptsächlichen Aufenthaltsräume Essen, Wohnen und Schlafen peripher von den allenfalls für die Betroffenen störenden Installationen abgewandt an die Fassade legen zu können.